Grosse Lagertechnik bietet Palettenregale mit kalt- und warmgewalzten Profilen für Stützen und Balken an.

Unterschied zwischen kalt- und warmgewalzten Profilen:


Kaltgewalzte Profile:

Die zu Coils aufgewickelten Bleche (in der Regal mit einem Gewicht von 25 t und einer Breite von 2 m; s. Bild 1) werden in passende Breiten "gespalten" (Bild 2). Dann werden diese Bleche gelocht und zum Stützenprofil geformt ("profiliert") (Bild 3).

Warmgewalzte Profile: Der glühende Stahl wird in die gewünschte Form - etwa in die eines Doppel-T- oder U-Profils – gewalzt. Danach werden diese Profile gelocht.

Kaltgewalzte Profile für Palettenregale werden in der Regel aus 1 bis 2,5 mm dicken Blechen geformt. Hierdurch werden relativ hohe Steifigkeiten bei geringem Materialeinsatz erreicht. Das Gewicht der Stütze beträgt dann circa 3 bis 6 kg/m.

Warmgewalzte Profile wiegen hingegen 6,5 kg/m (U 80), 10,6 kg/m (U 100), 13,6 kg/m (U 120). Der Materialeinsatz ist relativ hoch, dafür werden die Kosten für Spalten und Profilieren eingespart.


Vor- und Nachteile der kalt- und der warmgewalzten Profile

Die Steifigkeit der kaltgewalzten Stütze wird durch deren Kanten und Sicken erreicht. Faltet man z.B. Papier, so trägt es erstaunlich hohe Lasten. Knickt man jedoch eine Kante, geht die Steifigkeit bzw. die Belastbarkeit verloren. Das kaltgewalzte Profil ist damit sehr anfällig für Stöße.

Werden die Regalbediengeräte (Stapler, Automaten) spurgeführt, so dass sie die Stützen nicht berühren können, ist das weltweit bewährte kaltgewalzte Profil bestens geeignet, sofern es die Lasten aufnehmen kann.

Bei warmgewalzten Profilen (Regalstützen und Balken) ist der Materialeinsatz und damit die Widerstandsfähigkeit wesentlich höher. Damit eignet sich dieses Profil für den harten und robusten Lagerbetrieb. Es wird daher z.B. überwiegend von den Baustollhändlern bevorzugt.

Während bei kaltgewalzten Stützenprofilen oft U-Profile als "Stützenschutz" vor die Stützenprofile geschraubt werden, besteht die Stütze des warmgewalzten Profils ins¬gesamt bereits aus einem robusteren Profil als der Stützenschutz.

Die Folgen einer beschädigten Stütze sind meistens:

  • Die Regalanlage muss gesperrt werden. Es besteht die Gefahr, dass die oft tonnenschweren Waren aus großer Höhe herabstürzen.
  • Beim Stützenaustausch müssen zuerst die an die beschädigte Stütze angrenzenden Felder bzw. Fächer ausgeräumt werden; dann müssen die Balken und zuletzt der beschädigte Rahmen ausgebaut werden.
  • Nach Austausch der Stütze ist wieder alles zurückzubauen und die Ware einzuräumen.

Dies kostet viel Zeit, stört den Betriebsablauf und die ausgeräumte Ware versperrt die Gassen zwischen den Regalen. Warmgewalzte Stützenprofile werden im Gegensatz zu kaltgewalzten Stützenprofilen höchst selten derart beschädigt, dass diese ausgetauscht werden müssen. Erfahrene Lagerleiter ge-stehen dem warmgewalzten Profil daher einen Mehrpreis gegenüber dem kaltgewalzte Profil von bis zu 40% zu - der tatsächliche Mehrpreis, sofern er überhaupt vorhanden sein sollte, ist wesentlich geringer. Je nach Belastungsvorgaben kann das warmgewalzte Regal insgesamt sogar günstiger sein. Warmgewalzte Profile können zudem höhere Lasten aufnehmen.

Auflageträger bzw. Traversen

Die Unterschiede bzw. die Vor- und Nachteile zwischen kalt- und warmgewalzten Profilen gelten ebenso für die Auflageträger.


Die Sicherheit beim Palettenregal!

Worauf kommt es im Wesentlichen an?

Neben verschiedenen Vorkehrungen zur Sicherheit des Palettenregals gilt es in erster Linie ein Umkippen des Regals zu unterbinden.

Im äußersten Schadensfall kippen die Rahmen wie Dominosteine in Längsrichtung. 

Dieses Kippen kann durch Kreuzverbände verhindert werden, was im Außenbereich bei Regalen mit wenigen Feldern oder wenigen Lagerebenen in jedem Fall erforderlich sein kann.

Entscheidend ist jedoch die feste Verbindung zwischen Balken und Stütze (s...). Je fester diese Verbindung ist, desto geringer ist die Kippgefahr und desto höher ist die Stabilität der gesamten Regalanlage. Zugleich nimmt mit der Stärke der Einspannung die Belastbarkeit der Balken zu. Bei gleicher Last kann unter Umständen ein kleineres und preisgünstigeres Balkenprofil eingesetzt.

Fachninformation EinhaengekrallenDiese Einspannung wird durch ein Anpressen der Krallen des Einhängewinkels an die Stütze erreicht. Eine Schräge im Lochbild zwingt die Einhängekrallen zu diesem Anpressen. Der Gefahr des Kippens stemmen sich fünf Einhängekrallen entgegen. Dieser Widerstand ist bei fünf Krallen um ein wesentliches höher als etwa bei zwei Bolzen.

Das Ergebnis ist

  • eine hohe Sicherheitsreserve gegen Kippen der Anlage
  • eine höhere Belastbarkeit der Balken oder ein preisgünstigeres Balkenprofil bei gleicher Belastung
  • ein wesentlich geringeres Risiko des aufwendigen Austauschs der Stütze und der vorhergehenden Sperrung der Regalanlage
  • und nicht zuletzt eine wesendlich höhere Sicherheit bei Bedienfehlern (welche oft schwere Personen- und Sachschäden nach sich ziehen)

Belastungstest

Ein Versuch hat gezeigt, 11500 kg und immer noch Reserven!